Jedem im abrahamitischen Umfeld aufgewachsenen Menschen ist die Seele ein Begriff, in dem die Fähigkeit zum ewigen Leben begraben liegt. Auch im protodynastischen Ägypten suchten die Menschen nach einer solchen Fähigkeit und Chance, ohne jedoch eine wirkliche Möglichkeit des ewigen Lebens überhaupt in Erwägung zu ziehen.
In logischer Anlehnung an ihre früh entwickelte Philosophie prägte sich die Idee der vier Existenzformen aller Lebewesen (zu denen neben den allgemein als solche erachtete Wesen auch Pflanzen gehörten), mit denen jedes Lebewesen vom Schöpfergott versehen wird.
Die erste ist der KA, das Prinzip der Lebenskraft, welcher als faktischer geistiger Zwilling den materiellen Körper schützt und geistig ernährt – somit am Leben erhält und die Brücke zwischen Körper und Geist, aber auch den anderen beiden Existenzformen BA und ACH bildet. Der KA eines jeden Lebewesens ist unterschiedlich stark mit spezifischen persönlichen Fähigkeiten und Qualitäten ausgerüstet. Mit dem Tod sind Körper und KA eines und können so den Übertritt zum Jenseits beschreiten. In der, in ihrer Philosophie begründeten Annahme, dass der vergängliche Körper des Lebewesens – also auch des Menschen – von dieser nicht körperlichen Lebenskraft angetrieben und am Leben erhalten wurde, die genau wie der Körper selbst der Nahrung bedarf, liegen die Nahrungsbeigaben in das Grab des Verstorbenen begründet.
Der BA, der von den Ägyptologen zunächst als die Seele im abrahamitischen Sinne betrachtet wurde, stellt aber das Prinzip der Geisteskraft dar, also zwar der Seele verwandt, aber im eigentlichen Sinne die Kraft, die dem Einzelnen (jeder Lebensform) aus seinem eigenen Geist erwächst oder zugemessen ist, welche die Persönlichkeit und das Wesen selbst ausmacht und bildet. Der BA ist das Sein als Individuum der Lebensform. Der BA hat die Fähigkeit im Körper zu sein, im Grab und auch im Jenseits. Zu letzterem ist er aber nur in Verbindung mit dem ACH in der Lage.
Der ACH ist die göttliche Kraft, die in jeder Lebensform existent ist und einen wesentlichen Bestandteil des Seins als solches im persönlichen Sinne ausmacht. Nur der Ach-Geist hatte die Kraft und geistige Stärke den Unbilden es Unterweltgerichts zu widerstehen und den Durchgang nach RA-SeTau zu verkraften. Konnte dieser nicht bestehen (die große Fresserin frisst das Herz welches als von Thot zu schwer befunden wird) so ist dieser augenblicklich als Wesensform inexistent und nichts als Energie in Form eines Teilaspektes des Ganzen was das Universum ausmacht.
Genau betrachtet waren diese mythischen Vorgaben gar nicht weit vom wirklichen entfernt und beinhalteten früh die Erläuterungen, die man vom großen Lehrer Djehuti einst erhielt.
Der Mensch hat es selbst in der Hand durch die Fähigkeiten seiner Lebenskraft – KA – sich selbst so weit der Wahrheit zu nähern, dass er allein durch die Kraft seines zur Weisheit aufgeschwungenen Geistes – BA - und in Erlangung seiner menschenmöglichen und Gott gegebenen Möglichkeiten zur Erfassung der ihm zur Verfügung stehenden göttlichen Kraft – ACH – den Weg des Geistes und des reinen Seins beschreiten könnte.
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- admin -« (26.08.2014, 18:54)